Das Wunder der Fotosynthese

Das Wunder der Fotosynthese

Die Möglichkeit des Wachstums wohnt dem Grün inne und diese nährt wohl die gefühlt starke Verbindung der Farbe zur Hoffnung. Zwar manifestiert sich Grün auch in Steinen und Mineralien sehr mannigfach. Lebendig wird die Farbe jedoch erst durch den wundersamen Pflanzenfarbstoff Chlorophyll. Er entsteht in den grünen Pflanzenteilen im Prozess der Fotosynthese, der wiederum durch Licht angeregt wird.

Grün ist die ursprüngliche Farbe gespeicherter Sonnenenergie. Chlorophyll ist gebündelte Sonnenenergie und verbindet das Grün untrennbar mit der Flora, der Welt der Pflanzen.

Von allen lebenden Organismen können sich allein die Pflanzen auf diese wundersame Weise von Licht ernähren und somit die Kraft der Sonne direkt als lebensspendende Energie nutzen. Von der Fotosynthese geht tatsächlich alles Leben auf diesem Planeten aus. Alles Wachstum hängt von ihr ab. Am Anfang des Lebens steht somit das Grün. 

Der Goldwolfsmilch leuchtet mit der Sonne um die Wette

Im Verlauf der Genese des Lebens auf unserem Planeten entstanden zuerst sehr einfache Moleküle, die jedoch schon fähig waren, die Energie des Sonnenlichtes für biochemische Reaktionen zu nutzen. Dabei entstanden Kohlenstoffverbindungen und als Nebeneffekt wurde Sauerstoff frei. Es waren die Anfänge der Fotosynthese. Bis heute ist kein Mensch in der Lage, diesen Vorgang nachzuahmen. Allmählich reicherte sich dank der Fähigkeit dieser Moleküle Sauerstoff in der Atmosphäre an und ermöglichte, dass sich über Jahrmillionen aus den ursprünglichen Mikroorganismen eine artenreiche Pflanzen- und Tierwelt entwickelte.

Eine rund zweihundert Jahre alter Weißtannen-Riese

Pflanzen wirken wie Mikropumpen auf den Wasserhaushalt der Atmosphäre ein. Sie sorgen dafür, dass ein Wasserkreislauf entsteht, indem sie das Wasser mit den Wurzeln aufnehmen und über die Blätter wieder verdunsten. Unter der Einwirkung von Licht können Pflanzen durch den Prozess der Fotosynthese aus Wasser und Kohlendioxid Sauerstoff und Zuckerverbindungen herstellen, mit denen sie ihre Körper ernähren. Sie benötigen hierzu in ihrer Umgebung Wasser und mineralische Nährstoffe, welche sie mit ihren Wurzeln aufnehmen und in die grünen Pflanzenteile transportieren. Ohne das Licht würde dieser Stoffwechselprozess in den grünen Pflanzenteilen nicht in Gang kommen. Pflanzen leben durch die Fotosynthese. Der Vorgang der Fotosynthese allein setzt den pflanzlichen Stoffwechsel in Gang und sorgt dafür, dass Wasser und Nährstoffe in die Blätter aufsteigen und die so gewonnene Glucose in die Wurzeln absteigt, um dort gespeichert zu werden. Mensch und Tier atmen den Sauerstoff ein, um damit wiederum ihren Stoffwechsel zu befeuern, und sie stoßen Kohlenstoffdioxid als Abfallprodukt aus, welches sich die Pflanzen wiederum im Prozess der Fotosynthese einverleiben. Mensch und Tier ernähren sich von Pflanzen und produzieren außer Kohlenstoffdioxid auch Dung, der den Pflanzen als mineralischer Nährboden wieder zu Gute kommt. Pflanzen profitieren durchaus von diesem Kreislauf der Stoffe.

Betagte Fohre auf der Schondelhöhe im Schwarzwald. Bäume in exponierter Lage sollen Haus und Hof vor Blitzschlag schützen.

Mensch und Tier jedoch sind völlig abhängig von der Fähigkeit der Pflanzenwelt zur Fotosynthese. Sie sind Teil eines Kreislaufes, der von den Pflanzen angeschoben und getragen wird.

Tatsächlich klimagerecht zu leben, ist die unangefochtene Domäne der Pflanzen. Sie erreichen diese Souveränität mittels der Fotosynthese. Sie ist ein Wunder, denn keine Wissenschaft war bislang in der Lage, ihren Prozess gänzlich zu verstehen oder gar nachzuahmen. Könnten wir Menschen die Fotosynthese als Technologie für uns nutzen, so wäre das der Schlüssel für eine nachhaltige Energieversorgung und würde das Überleben der Menschheit auf diesem Planeten sichern. Heute klingt das wie Science Fiction. Die Erzeugung von Wasserstoff mittels Photovoltaik-Strom ist ein Schritt in Richtung einer Nutzung der Sonnenenergie für die Erzeugung von Energie, wenn auch keine Nachahmung der Fotosynthese. Durch die Balance im Stoffwechsel von Kohlenstoffdioxid, Wasser, Mineralien und Sonnenlicht sowie von Nahrung und Sauerstoff entsteht der natürliche Kreislauf des Lebens, der Flora und Fauna zu einer unverbrüchlichen Einheit verbindet. An dem Punkt, an dem die Wissenschaft keine Erklärungen mehr findet, beginnt die Domäne des Glaubens. In vielen Religionen der Welt nennt man die Einheit von Flora und Fauna die Schöpfung und der Mensch gilt als der Teil der Schöpfung, dem eine Sonderrolle zusteht: Menschen haben die Fähigkeit zur Erkenntnis.

Grün. Farbe der Flora

Veröffentlicht von

EditionSZ

Aus dem Prozess des Verstehens wählt die Autorin Sibylle Zerr Bilder und Texte, und erschafft Unikate. Von der Idee über die Kreation bis zur Veröffentlichung, die Text- und Bild-Werke erscheinen im eigenen Verlag, der Edition Sibylle Zerr. ISBN Verlagsnummer 978-3-944792

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